ökonomisches Prinzip

Weltrettung und Flüchtlinge Teil 2: Ziele und Fakten

Viele Fische - UnterschiedAuf meinen ersten Artikel zur aktuellen Flüchtlingsthematik habe ich viel und meist positives Feedback erhalten und intensive Gespräche geführt. Ich habe mich darin auf zwei zentrale Vorschläge wie Wohnungsbau und Lernen (Sprachen + anderes) konzentriert. In diesem Artikel will ich die Begründung liefern, warum wir das alles – über die direkte Hilfsbereitschaft und unser menschlich angeborenes Mitgefühl hinaus – machen sollten. Schließlich müssen wir bei den großen Herausforderungen – deren Umfang in der Zukunft derezeit niemand seriös beziffern kann – auch diejenigen mitnehmen, die große Ängste haben und oft in der natürlichen Übertreibung ihrer Position gleich den Untergang des Abendlandes und natürlich vor allem Deutschlands befürchten.

Vorab noch zur Klarstellung/Nachtrag zu Teil 1.

  • Welcome Refugees“ – auf dem Empfangsplakat. Bedeutet doch nicht, dass Deutschland ab jetzt nur noch die Flüchtlinge im Sinn hat und wir auf diese „warten“. Sondern das wir Refugees welcome - Hände mit bunten Fingern halten ein Pappschild mit der Aufschrift "Flüchtlinge willkommen"diesen Menschen auf der Flucht (Flüchtlinge) und oft vom Erlebten, auch unterwegs, traumatisierten, hier von Angesicht zu Angesicht bei der Ankunft in Deutschland ein Gefühl der Sicherheit und des Angenommenseins geben wollen. Mitgefühl, Wertschätzung. Schon gar nicht: Misstrauen und Angst.
  • Die Vereinfachung bürokratischer Strukturen ist in dem Konzept in Teil 1 nicht erfasst. Das läuft sowieso schon an. – Aber jetzt ist die Chance auf einen grundlegenden Richtungswechsel, nicht herumbasteln am System und mal eine Turnhalle oder Kaserne requirieren.
  • Europa kommt in Bewegung, was sicher auch ein Motiv von Frau Merkel war. Und vielleicht klappt nun ein europäisch vereinheitlichtes System (Teil 3).

Zum Sprachkurs: Ich habe in meinem früheren Verlag solche Sprachkurse produziert. Auch ein „Deutsch als Fremdsprache“. Allerdings mehr für Urlaub und Business. Ein Superlearning-Kurs basiert auf einer spannenden Geschichte mit Situationen, die der Lerner benötigt (hier also: ein Flüchtling, der nach Deutschland kommt und sich durchfragt und Schwierigkeiten zu bewältigen hat, beschreibt auch die Integration). Dazu Übungen, die die Regeln und Grammatik transportieren und festigen. Das Ganze eingebettet in Musik, Entspannung und Bewegung. Auch als Selbstlernkurs geeignet und im Fernsehen ausgestrahlt. Für die Entwicklung von Geschichte und Übungen sind nach der Auftragsvergabe 3 Monate für 2-3 Personen zu veranschlagen. Dann folgen passende Bilder, Sprachaufnahmen, Videoaufnahmen. Dafür sind ebenfalls 3 Monate zu rechnen. Sicherlich kann das bei entsprechendem Engagement auf 2×2 Monate verkürzt werden. Ich könnte das mit einem ausreichenden Budget organisieren, weil ich weiß, wie ich an die Leute kommen und welche Qualifikationen benötigt werden. Ich erinnere mich sogar noch an einen Workshop, den ich selbst im Goethe-Institut für DAF-Lehrer im Ausland abgehalten habe.

Die Ängste in der Bevölkerung

Natürlich darf nicht jeder, der Bedenken äußert, gleich in die sog. Rechte Ecke gestellt werden. Es ist normal, sich bei Veränderungen Sorgen zu machen. Und es ist auch normal, dass es sowohl Optimisten als auch Skeptiker gibt – mit allen Zwischenschattierungen. Wenn, dann sind da nur die Übertreibungen in die eine oder andere Richtung ein Problem. Manche Befürchtungen sind irreal, andere übertrieben. Auf jeden Falls sind Gespräche mit den Menschen in Deutschland erforderlich, Gespräche über Fakten. Es reicht nicht die Skeptiker pauschal zu verurteilen. Die meisten Ängste lassen sich in Gesprächen mildern oder beseitigen. Zumindest mit Vorträgen und Diskussion. Hierzu einige knappe Worte:

Arbeitsplatzverluste

Wenn Asylanten eine Arbeitserlaubnis erhalten, drängen sie auf den Arbeitsmarkt und könnten dabei entweder deutsche oder EU-Mitarbeiter verdrängen oder die Löhne senken. Die Arbeitslosenquote in Deutschland liegt mit 4,7 % bzw. absolut 2,7 Mio. Menschen nahe der Vollbeschäftigung (regional natürlich unterschiedlich), Tendenz fallend.

In diesem Punkt enthält mein in Teil 1 beschriebenes Programm den Vorschlag, Asylbewerber schneller als bisher eine Arbeitsplatzerlaubnis zu geben. Hinzu kommt der weiter unten beschriebene Demografiefaktor und ökonomische Zusammenhänge, die oft übersehen werden.

Soziale Einschnitte durch Umschichtungen

Geld des Staates für Asylbewerber könnte an anderer Stelle fehlen: Hartz IV, Gesundheitsausgaben, Kultur, Sport, Verkehrsinfrastruktur, Schulsanierung, Bildung allgemein. Die Liste ist lang. Die Staatsausgaben in D betragen insgesamt ca. 1.200 Milliarden. Davon bilden die kursierenden Zahlen von 6 Milliarden für Flüchtlinge oder gar 10 Milliarden doch nur ein Bruchteil.

Aber klar, bei Umschichtungen in den Staatshaushalten ist immer jemand betroffen. Plötzlich haben sich die Prioritäten verändert.

Steuererhöhung

Hier gilt das Gleiche wie zuvor. Und in der gleichen Relation. Wie schon in Teil 1 beschrieben, könnte ein Soli-Anteil für Transparenz sorgen, oder ein dafür eigenes gebildeter Fonds, der sich aus Spenden und einer Art Lastenausgleich speist. Dabei wird sich natürlich immer die Frage stellen, wer mehr bezahlt – und natürlich werden das die höheren Einkommen sein müssen.

Kriminalität

Die Statistik zeigt, für Flüchtlinge eine höhere Kriminalität als der Bundesdurchschnitt auf. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass schon illegale Grenzübertritte und Einreisen ohne Dokumente (die viele Flüchtlinge gar nicht besitzen) als Gesetzesbruch gewertet werden.

In den derzeitigen Heimen herrscht allgemein Lähmung und Aktivitätsmangel, Arbeitsverbot, langes Warten etc. Da entlädt sich Unmut in Konflikten und natürlich auch Straftaten. Eine Kenntnis des deutschen Rechtssystems liegt meist nicht vor. Manche Kulturen kennen mangels funktionierender Justiz mehr das Faustrecht. Keine leichte Aufgabe für unsere Polizei.

Überfremdung

Hier handelt es sich um das in unsere Gene evolutionsgeschichtlich eingebrannte Misstrauen gegenüber Menschen anderer Städte, Ethnien, Länder, Kontinente und Kulturen. Deshalb dürfen wir Menschen nicht verurteilen, die von Ängsten erfüllt werden und müssen diese würdigen.

Islam in Europa/ Religion

Die SZ (12.9.) erwähnte den Satz eines Zugreisenden im Bahnhof: „Helfen müssen wir, keine Frage. Nur: in 20 Jahren müssen unsere Frauen Schleier tragen.“ Eine irrationale Furcht bei derzeit schon offiziell über 8 Mio. Ausländern in Deutschland (ca. 10 %) wo die wenigsten mal eine Frau mit Schleier real gesehen haben. Das meiste verliert sich in der 2. Generation.

Krankheiten/Gesundheit

Auch das kommt bei den Ängsten vor, wenn man danach fragt.

Eine wichtige Angst ist die vor dem Arbeitsplatzverlust. Diese wird im nachstehenden Abschnitt beleuchtet. Danach folgen allgemeine ökonomische Überlegungen.

Zahlen zur demografischen Lücke in D – Arbeitsplätze

PICT2869In 2014 lagen die Todesfälle um 150.000 über den Geburten. Das war überraschend niedriger als die vorherigen Jahre. Dafür könnte man eher 200.000 und mehr ansetzen.

Deutsche wandern ebenfalls aus. Im Schnitt der letzten Jahre 150.000.

Sodann gibt es eine Differenz im Zuwachs zur Erwerbsbevölkerung und Abgang in die Rente. In den nächsten 15 Jahren verlieren wir 5 Mio. Menschen in der arbeitenden Bevölkerung an den Rentnerstatus. Das macht pro Jahr nochmals 300.000 Menschen Arbeitskräftebedarf aus.

Aus den drei Faktoren errechnet sich ein Bedarf von 650.000 Erwerbstätigen pro Jahr. Dafür benötigen wir ein Einwanderungsgesetz. Systeme dafür mit Qualifikationen und Punkten kann man von anderen Ländern übernehmen. Jetzt ist das Aktions-Fenster für Neuregelungen da.

Es dürfte also für Deutschland zu verkraften sein, wenn wir Asylsuchenden schneller das Arbeiten erlauben (die natürliche Bremse ist ohnehin die Sprache) und diese damit den Großteil des Arbeitskraftbedarfs decken, also keine Arbeitsplätze verdrängen. Das sind natürlich nur globale Aussagen. Von Beruf zu Beruf kann es anders sein. Aber wie lange der hohe Zustrom überhaupt anhält, weiß keiner. In Teil 3 beschreibe ich die Möglichkeiten, an der Quelle der Entstehung von Flüchtlingen anzusetzen.

Kostenrechnung/Ökonomische Gesetze

Es gibt Studien, wie Asylsuchende die Staatskasse belasten: Danach je nach Autor der Studie leicht höher oder niedrigerer Ertrag für den Staat als die bisher angefallenen Kosten.

Ein Großteil der Ausgaben bis Rückkehr oder Integration – bleibt im Lande. So z.B. auch für Vermieter von Wohnraum – sie kassieren Millionen. Das Geld wird jedoch zumeist in deutschen Wirtschaftskreislauf landen, es erhöht sozusagen das Sozialprodukt. Harald Martenstein beschreibt im ZEIT-Magazin vom 9.9.15 das Problem eines „Gutmenschen“, der zwischen dem bisherigen netten Friseur mit einem Preis von 15 € und dem neuen Selbständigen syrischen Friseur (ohne Mindestlohn) unter 10 € sich entscheiden soll.

In beiden und ähnlichen Fällen gilt: Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel, wo der eine verliert und der andere diesen Betrag gewinnt. Das Sozialprodukt – was zu verteilen ist – erhöht sich. Insgesamt gibt es ja die Summe der Asylbewerber als neue Kunden – nicht nur für den syrischen Friseur. Da der Konsum frei ist, kann man die Zusammensetzung des neuen Sozialprodukts nicht vorhersagen – manche Anbieter verlieren – manche gewinnen (z.B. Imbisse an den Hauptbahnhöfen durch mehr Polizeipräsenz).

Die späteren Überweisungen der integrierten Asylbewerber ins Ausland fördern den Herkunftsstaat und stellen eine kleine Entwicklungshilfe dar. Was auch für die Überweisungen der bestehenden Gastarbeiter gilt. Und Rückkehrer in ihr Herkunftsland, z.B. Balkan, bringen gelerntes Know-how dorthin, ebenfalls Fortschritte. Dieses ist Teil meines Konzepts von Teil 3.

Zielsetzung und Nutzen bzw. Chancen

Ziele beinhalten immer Nutzen für die Akteure, auch von Chancen, und die Vermeidung von Risiken, den Abbau von Ängsten und Sorgen. Dies alles im Rahmen von unseren Werten. Hier mal nüchtern betrachtet:

Nutzen für die Flüchtlinge selbst

  • Überleben und neuen Lebensanfang finden, mit Wertschätzung behandelt werden
  • Gastfreundschaft (Menschen ohne Misstrauen und Feindschaft) finden – ein großer Teil unserer Gesellschaft ist bereit dafür.
  • Integration und Wohlfühlen in der neuen (europäischen) Kultur – nur wenige Menschen fühlen sich in einer Außenseiterrolle wohl.
  • Aus- und Weiterbildung für Integration oder Rückkehr gleichermaßen
  • Hilfe zur Selbsthilfe finden
  • Wirtschaftlich unabhängig sein – also das eigene Leben selbst finanzieren und erwirtschaften können. – Die meisten Menschen wollen sich nicht nutzlos fühlen „auf der Tasche liegend“. Sie wollen etwas beitragen und herausgefordert werden. Sich auch weiter entwickeln.

Nutzen für das aufnehmende Land, hier Deutschland, aber auch ganz Europa

Ja, den gibt es auch und den wollen wir für die Skeptiker benennen, auch wenn es vielleicht zynisch klingt:

  • Weltweiten Respekt und Wertschätzung für das Land und seine Gastfreundschaft bekommen
  • Wieder mehrere Mio. Menschen auf der Welt, die Deutsch sprechen – und bei teilweiser Rückkehr mit uns in Geschäftsverbindung treten können, sowie umgekehrt mit den anerkannten Asylbewerbern, die ausländische Sprachen mitbringen – von hier aus Wirtschaftsverbindung mit ihren Herkunftsländern herstellen. Das Goethe-Institut arbeitet normalerweise mit Förderung aus dem Staatshaushalt genau daran.
  • Deckung der demographischen Lücke in Deutschland (teilweise)
  • Durch das innovative Wohnprojekt zugleich Schaffung für Wohnraum für spätere Sozialpreise.
  • Kosteneinsparung gegenüber dem jetzigen System, wo die Leute untätig herumsitzen und ständig an Energie verlieren, sich gar nicht nützlich machen können.

Lachende Gruppe junge Leute People multikulturell halten Wort willkommen Freisteller

Mit diesen Zielen dürfte das Konzept in Deutschland sowohl den Fremdenhassern (sich selbst versorgen, niedrigere Kosten) als auch den hilfsbereiten (Wertschätzung, Ausbildung) zu vermitteln sein. Alles wichtige Vorteile aus verschiedenen Perspektiven. Diese Ziele werden erreicht, wenn – ganz unspektakulär – die Integration der Flüchtlinge gelingt.

Aber natürlich liegt die ganze Arbeit sprich Herausforderung noch vor uns. Neue Herangehensweisen sind gefragt. Auch mal zwischendurch bremsen, dann wieder beschleunigen. Ich bin wie Frau Merkel überzeugt, dass wir es schaffen. Welches Land könnte es sonst schaffen? Die neuen Signale, dass auch Europa sich in Bewegung setzt (Teil 3) sind ermutigend.

Das ganze Vorgehensweise und die Fortsetzungen sind aus einem Gesamtkonzept der Weltrettung geschrieben, das den Leitfaden dieses Blogs bildet. Wenn alle 9 Welt-Problemfelder bearbeitet werden, werden zugleich die Flüchtlingsströme versiegen….Die anstehenden Herkulesaufgaben für den Planeten.

Das ökonomische Prinzip und die Weltrettung

Ich sitze hier am 12. Mai an meinem Computer, in den ersten Tagen meines neuen Lebensjahrzehnts. Und ich sinniere darüber, warum es in den Social Media so viele Gruppen gibt, die unsere Wirtschaft ablehnen und bei denen Weltfrieden aus Hetze besteht gegen „die da oben“, utopischen Gedanken einer Welt ohne Geld, wo alle das bekommen, was sie sich wünschen. Arbeit ist „Sklaverei“ heißt es dort. Es sei genug da, wenn die Ausgaben für die Rüstung aufgegeben oder einfach nur „umverteilt“ würde. Bei meinem heutigen Halbmarathon hat mich das auch sehr beschäftigt.
Ökon. Prinzip
Was denke ich mit meinen nun 70 Lebensjahren über solche Konzepte, die dem Paradies entstammen können? Aber wo wir leider nicht mehr leben. Hier in Deutschland ist das Leben bei „30 % von Armut geprägt“. Nach den offiziellen Statistiken seien es ca. 17 % – aber solche Statistiken werden natürlich abgelehnt.
Ich meine dazu: Mangel und Knappheit als Begriffe dafür, dass die vorhandenen Mittel geringer sind als die Wünsche und Bedürfnisse gilt sogar für 90 % der Bevölkerung, angefangen vom Eigenheim, dem größeren Auto, der Urlaubsreise, der Ausbildung der Kinder etc.
Und jetzt kommt das wirtschaftliche Denken ins Spiel, das sogenannte ökonomische Prinzip:
Danach muss immer der Aufwand mit dem Ertrag verglichen werden. In der Mathematik ist das in Form eines Bruchs. Und dieses wirtschaftliche Denken hat uns in den vergangenen 200 Jahren einen nie dagewesenen materiellen Wohlstand für die breite Bevölkerung gebracht. Mit ständiger technischer und organisatorischer Innovation.
Das brauchen wir weiter für Deutschland und das brauchen wir verstärkt für die ganze Welt. Wobei wir „nur“ durch geeignete Vorgehensweisen (Aufgabe des Staates) sicherstellen müssen, dass zum Aufwand auch Nebenwirkungen in Form von Luftverunreinigungen, Landschaftsverunreinigungen, Müllentsorgung, Wasserbeeinträchtigungen etc gerechnet werden. Diese Dinge müssen einen Preis bekommen und in die Kosten eingehen. Wirtschaftliches Denken liefert uns das Steuerungsinstrument dafür. Aber die Tücke liegt da immer im Detail und pauschale Verdächtigungen helfen nicht weiter.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass wir uns in Deutschland Militärausgaben leisten können, wenn wir das wollen. Oder Kultur- und Sportförderung. Wenn wir dies weglassen oder verringern, könnten die Steuern sinken oder die Sozial- oder Gesundheitsausgaben steigen (die Renten, die Pflege, etc.). Oder auch die Bildung. Da gehen die Meinungen auseinander, aber es liegt ganz in unserer Hand. Wir können auch Schlaglöcher auf den Straßen füllen. Wir können für diese Zwecke auch die Reichen stärker besteuern (nicht zuviel, sonst ziehen einige weg und lassen ihre Firmen hier verkümmern… Arbeitslosigkeit entsteht). Hier werden die Meinungen schnell auseinandergehen.
Was wir kaum können: dieses mehr „verfügbare“ Geld nach Afrika schicken und erwarten, dass es diesen dann dort besser geht und die Wirtschaft dort aufblüht. Dort mehr Arbeitsplätze entstehen. In 60 Jahren Entwicklungshilfe ist auf volkswirtschaftlicher Basis noch nicht viel Erfolg erzielt worden.
Mehr Erfolg hatten die Direktinvestitionen der Unternehmen durch Produktionsverlagerung in die sog. Billigländer. Ca 700 Millionen Menschen seien in den letzten 15 Jahren aus der Armut geholt worden.
Mit fällt dazu spontan eine Passage aus dem Manuskript meines Weltrettungsbuches ein. In einem Gespräch mit den Protagonisten Roderich (reichster Mensch der Welt, Unternehmer, Erfinder) und Siggi (Finanzchef) geht es um die Organisation der Weltrettung als Stiftung. Und die neu hinzugekommene Heldin Thora (bisher bei den Globalisierungskritikern ATTAC tätig) verlangt:
„Warum sprichst du nicht von Renditeorientierung, mein Schatz. Die Stiftung soll durchaus eine Rendite abwerfen, aber weniger in Geld. Mehr im Sinne der von Siggi in Form einer Scorecard vorgestellten Indikatoren. Habe ich denn meine Lektion die ganzen Wochen hier nicht verstanden? Wir rechnen auch, wir rechnen sogar besonders verantwortungsvoll. Wir rechnen mit den wichtigsten Komponenten des Planeten: mit Sterblichkeit, Kinderversorgung. Bildungsgrad, Ressourcenverbrauch und Energie, mit Landschaftspflege und Sicherheit in Stadt und Land, inkl. Rechtssicherheit etc.“

Was ich mit wirtschaftlichem Denken ausdrücklich nicht meine ist die reine Geldgier. Geld kann sich nicht über Nacht beim Schlafen vermehren. Geld ist nur eine Recheneinheit. Geld – nur umverteilt – bewirkt idR Konsum, aber keine dauerhafte Zunahme der Produktivität und damit der materiellen Grundlagen für die gesamte Bevölkerung. Für nachhaltigen Nutzen muss Geld bzw. Kapital intelligent investiert werden, damit Arbeitsplätze und wachsender Wohlstand daraus resultiert.
Hier noch ein Foto von meinem Halbmarathon heute. Auf den 21 km habe ich über diese Themen nachgedacht. Und vorher über Lautsprecher verkündet: es kann dauern, bis der Frieden kommt. Ich wusste doch, dass ich eher hinten bin – obwohl ich heute der 2. in meiner Altersklasse wurde.
Es hat einiges genieselt beim Lauf. Da waren auch schon innere Widerstände zu überwinden. Und so ist das auch mit Weltrettung und Frieden – die wichtigsten Widerstände liegen in uns selbst!
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