Äthiopien 2

Erkundungsreise Äthiopien Teil 2 Addis

Auch am Sonntag war ein Treffen mit mehreren bekannten Geschäftsleuten organisiert. Der erste war ein Landwirt aus Deutschland, der seit 20 Jahre in Äthiopien eine Farm betreibt und auch die GIZ im laufenden Mechanisierungsprojekt berät. Er erzählte von existierenden 70.000 äthiopischen Beratern für die Landwirtschaft, die allerdings schlecht ausgebildet seien. Überhaupt sprach er viel von Bildungsrückständen. Genug Geld sei da, aber fehlende Effizienz in der Verwendung.

(Wenn Sie den Bericht von Teil 1 der Reise noch nicht gelesen haben, so klicken Sie darauf in der rechten Spalte.)

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Spontane Einladung

Ein Handelsvertreter aus Hamburg, der in Ostafrika mehrere Firmen vertritt und sehr glücklich mit dem Leben in Äthiopien ist und von Addis aus arbeitet, war ein weiterer interessanter Gesprächspartner. Er empfahl mir eher Kenia für mein Projekt, da seien die Menschen offener als in Äthiopien (also Unterschiede, genau wie in Europa, und Stereotypen).
Ein Unternehmensberater aus der Banken und Finanzbereich, der gleich ein „Memorandum of Understanding“ abfassen wollte, ist auch noch ewähnenswert. Dazu noch Personen vom Vortag dabei oder danach. Und schon an diesem Tag meldete sich ein Geschäftsmann, der am Tag zuvor die erwähnte Messe besucht hatte und Equity-Kapital benötigte. Den trafen wir in der Lobby des Ramada-Hotels und noch mehrmals in den folgenden Tagen. Er kannte auch noch weitere Kollegen, die Produktionen und Erweiterungen planten und Kapital aus dem Ausland und damit Devisen suchten.

Eine Woche lang

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In der Investorenkonferenz sitze ich natürlich vorne

So ging es nun die ganze Woche weiter. Jeden Tag etwa 4-5 Termine mit Geschäftsleuten und Firmen. Auch zu einem Investorenkongress im Hyatt-Hotel wurden wir von einem Tag zum anderen eingeladen. Wir hetzten in den blauen Taxis durch die Stadt von Süd nach Nord, von Osten Westen und umgekehrt. Oft kamen wir zu spät oder mussten Termine verschieben. Immer musste ich Anzug und Krawatte tragen, denn leger gekleidet gilt man in Afrika nichts. Dazwischen war auch ein Termin bei der deutschen KfW, die darlegte, dass sie mit 20 Mio. € die Einführung der deutschen Dualen Berufsbildung in Äthiopien unterstützt. Für 600 Berufe seinen nun die Lehrpläne übersetzt. Im nächsten Jahr wolle man eine

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Nachgespräche, neben mir eine Fondsmanagerin aus Kenia

Ausschreibung machen, wie mit einem Budget von 10 Mio. möglichst viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Im meinem Kopf rotierte es gleich, wie ich mich da mit meinem Projekt einklinken kann. Mit 10 Mio. kann man schon was anfangen.

Der Taxifahrer

Einmal fragte mich ein Taxifahrer was wir machten und wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er Entwicklungspolitik studiert aber keine

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Die Afrikanischen Union hat Ihren Hauptsitz in Addis Abeba

Anstellung beim Staat gefunden hatte und nun als Taxi-Fahrer seinen Lebensunterhalt verdiente. Ich erzählte ihm von meinem großen Projekt und lud ihn zu einer Pause und Gespräch in unserem Hotel ein. Dort erklärte er mir seine Sicht der Dinge in Addis. Hier die Übersetzung, was er formulierte als ich ihn aufforderte mir seine Vorschläge aufzuschreiben.
Die Regierung sollte unbedingt den Fokus auf die Reduzierung der Arbeitslosigkeit richten. Diese resultiert aus dem Mangel an Arbeitsplätzen. Die Bereich Textil, Landwirtschaft und Bausektor bieten sich für Lösungen an.

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Konferenzgetränke

Und er rechnete mir vor, dass allein bei den ca. 6 Mio. Einwohnern von Addis 30 % im Alter zwischen 16 und 30 Jahren sind. Davon seien praktisch 60 %, also über 1 Mio. Menschen ohne regelmäßige Arbeit und damit ohne regelmäßiges Einkommen.

Und Rückflug mit Ziel

Als ich am Abend des 17. Juni den Rückflug nach Deutschland antrat, war in meinem Kopf schon das Ziel verankert: mit meinem Instrumentarium der Weltverbesserung im kommenden Jahr 2020 in Addis und den übrigen Städten 1 Mio. Arbeitsplätze schaffen.  Daran werden auch viele Geschäftsleute aus Addis

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Arbeitsplatz eines Managers

beteiligt sein, die ich in dieser Woche kennengelernt habe. Den Sektor Landwirtschaft aus meinem Konzept werde ich erst mal hintenanstellen. Und heute habe ich dafür schon einen groben Businessplan entwickelt.

Aber das ist einen weiterer Blog-Artikel wert. Der Entschluss steht fest.

 

Hier geht es zum vorherigen Reiseteil Eritrea. Danach der Teil 1 von Äthiopien.

 

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Schwarze und weiße Mannequin-Puppen


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Immer in Hektik

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Hochhäuser, Hochhäuser, Straßen

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Und es wird weiter gebaut


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Ein Viehmarkt am Rand von Addis

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Zur Betriebsbesichtigung geht es über Stock und Stein

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Bye bye Addis, ich komme wieder

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Siegessäule in Addis (über die Italiener)